Hey! Ich bin Jenny.
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Der Kopf hinter glitter& grey.
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2018 habe ich mein Studium des nachhaltigen Tourismusmanagements abgeschlossen und wusste nur eins ganz bestimmt: Ich möchte selbstständig kreativ sein.
Wie es dazu kam, ist eine etwas längere Geschichte, aber du kannst ja jeder Zeit weg klicken.
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Ich habe immer gerne gemalt. Fand mich aber nie besonders gut. In der Schule habe ich Kunst irgendwann abgewählt. Nach dem Abi 2011war ich völlig planlos was ich werden möchte, wenn ich
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"groß" bin. Darum habe ich versucht irgendwas aus meinen Interessen zusammenzubasteln: ich habe zu der Zeit sehr viel fotografiert, habe gerne Texte verfasst und damals wie heute hat sich mein Tag eigentlich immer um meinen Hund gedreht.
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Logische Schlussfolgerung: ich habe meine Sachen gepackt und bin für ein halbes Jahr aus dem Dorf weg und nach Hamburg gezogen. Dort habe ich zuerst ein Paktikum bei einem Fotografen gemacht und im Anschluss ein Praktikum in der Redaktion der Zeitschrift "dogs".
Daraus habe ich viel gelernt, besonders was ich nicht will (oder glaubte nicht zu wollen). Ich bin wieder zurück aufs Dorf und habe mir gedacht: ich möchte nicht selbst kreativ sein, sondern lieber mit anderen kreativen zusammenarbeiten. Ihnen eine Plattform bieten und bei der Vermarktung ihrer Kunst helfen.
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Darum habe ich kurz darauf, im Herbst 2012, erneut meinen Koffer gepackt und bin nach Lüneburg gezogen, um dort Kulturwissenschaften und BWL zu studieren. An der Leuphana Universität habe ich nicht nur gelernt was Nachhaltigkeit bedeutet, sondern auch die Ermutigung bekommen selbst zu gründen. Sich selbstständig zu machen, egal ob mit großen oder kleinen Ideen.
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Und ganz nebenbei habe ich noch meine besten Freunde und die große Liebe dort kennengelernt.
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Während einem Auslandssemester am nördlichen Polarkreis in Finnland habe ich neben einigen Kursen über die Geschichte des Landes und seiner Ureinwohner auch einen Tourismuskurs belegt. Der Dozent hat uns faszinierende Geschichten erzählt, aus den Ländern die er bereist und von den Projekten die er betreut hat. Er hat berichtet, wie der falsche Tourismus die bereisten Regionen ausbeutet und die lokale Bevölkerung zu wenig einbezieht. Wieviel Umweltverschmutzung durch zu geringe Regulierungen in den Urlaubsorten entsteht und was die Reiseweltmeister, wie zum Beispiel Deutschland, beitragen können, um das zu ändern.
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Dieser Kurs hat mich dann letztendlich zu meinem Masterstudium "nachhaltiges Tourismusmanagement" gebracht. Dafür habe ich meine (mittlerweile) zwei Hunde und meinen Freund eingesteckt und bin nach Brandenburg gezogen. Was eine Erfahrung sag ich euch.
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Hier schlug ich vor ein nachhaltiges Konzept zu etablieren und nur kleine Marken oder Marken mit einer nachhaltigen Produktion zu unterstützen. Auch der Einkauf dieser Sachen wurde an mich abgegeben und eh ich mich versah konnte ich ohne Ende Gelerntes aus meinem Studium praktisch anwenden. Kundenansprache, nachhaltig orientiertes Wirtschaften, Einkauf von Waren, Kommunikation mit Produzenten... Und obendrein der erste Anlass nach Jahren mal wieder einen Pinsel in die Hand zu nehmen.
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Schon nach einem Jahr in Brandenburg war ich wieder zuhause in meinem Dorf. Schrieb meine Masterarbeit in meinem ehemaligen Kinderzimmer und unterstütze meine Mama in der Möbelei wo ich konnte. Neben tollen Dekofirmen sprach ich auch diverse Künstler*innen an. Die Auswahl an Postkarten und Kunstdrucken in der Möbelei vergrößerte sich stetig. Ich lernte diese kreativen Menschen auf unterschiedliche Wege kennen. Einige über Instagram. Kaufte ihre Kunst ein und verkaufte sie wieder in der Möbelei. Und ich habe es geliebt. Nicht nur den Kontakt zu diesen wahnsinnig netten Menschen, sondern auch die Freude, die es mir brachte mit unseren Kunden über die Motive zu sprechen und von den Künstler*innen zu erzählen, die sie geschaffen hatten.
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Im Sommer 2018 wurde meine Welt dann zum ersten Mal angehalten. Meine Hündin "Minou", die an meiner Seite geklebt hat, seit ich 13 Jahre alt war, musste ihren Weg über die Regenbogenbrücke antreten. Die Hundefreunde unter euch verstehen wie schlimm das für mich war. Tatsächlich bin ich Wochenlang kaum aus dem Haus gekommen, sehr zum Leidwesen meiner anderen Hündin. In der Zeit habe ich mich gefragt, was das eigentlich alles soll. Was ich hier eigentlich mache und was ich überhaupt vorhabe mit meinem Leben und wer ich sein möchte (wer kennt es nicht?).
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Und die ehrliche Antwort in dem Moment war: Ich möchte gerne so sein wie diese tollen Künstler mit denen ich mich seit Monaten beschäftigt hatte. Ich möchte meine eigenen Motive kreieren und diese vermarkten. Und damit ich gar keine Zeit hatte darüber nachzudenken ob ich gut genug bin oder ob das ganze überhaupt eine Chance hat, habe ich es einfach schnell gemacht.
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Ich habe einen Instagram Account erstellt und drauf los gemalt. Schnell waren die ersten Postkarten und Kunstdrucke gedruckt. Im September 2018 habe ich mein Gewerbe angemeldet. Im Herbst darauf hatte ich meine erste Ausstellung. Und ab da gab es für mich kein Halten mehr.
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Zeitgleich ging es meiner Mama nicht so gut. Ein eigentlich sehr kreativer Mensch im falschen Beruf musste früher oder später krank werden. Und nach einer kurzen Auszeit hat Mama beschlossen ihre Festanstellung mit Mitte 50 hinzuschmeißen und einfach nochmal einen Traum zu verwirklichen. 2016 gründete sie die "Möbelei", ein Atelier mit angeschlossenem Laden, in dem sie alten Möbeln mit Kreidefarbe ein neues Leben einhaucht. Noch während ich in Brandenburg wohnte übernahm ich alle Marketingaktivitäten für die Möbelei. Ich erstellte die Webseite, zeichnete ein Logo, entwarf Visitenkarten und Flyer. Neben den Möbeln und der Farbe wollte Mama auch noch ausgewählte Produkte und Deko anbieten.
Durch die Ausstellungen und über Instagram habe ich so viele liebe Menschen kennengelernt und von so vielen Seiten Zuspruch bekommen. Ohne das wäre ich mit dieser verrückten Idee definitiv nicht weit gekommen. Einfach weil ich mich nicht getraut hätte. Auch die Unterstützung aus meiner Familie war und ist enorm. Alle haben mir das Gefühl gegeben, dass ich das unbedingt probieren muss. Von Mama wusste ich ja schon wie wichtig es ist seinen eigenen Traum zu verwirklichen, egal wie und wann.
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Heute habe ich etwas mehr als ein Jahr hinter mir. Es gab Höhen und Tiefen, unzählige Ausstellungen, noch mehr nette Menschen und inzwischen zählen zu meiner Produktpalette neben Postkarten und Kunstdrucken auch Grußkarten, Notizbücher, Notizblöcke, Magnete und Wochenplaner.
Und natürlich habe ich 1000 Ideen was ich noch alles gerne machen würde.
Deshalb Danke. Danke, dass du hier bist und diesen Text gelesen hast.
Vielleicht hast du ja sogar Lust mich noch ein wenig weiter auf meinem Weg zu begleiten.